Verabschiedungsfeier Frau Hügle

Am Freitag, den 20.07.2018 fanden sich zahlreiche Gäste in der festlich geschmückten Aula der Realschule in der Glemsaue ein, um Realschulrektorin Heiderose Hügle in den Ruhestand zu verabschieden. Akrobatisch eröffneten „The flying girls“, die Turn- und Showtanztruppe der Realschule, die Veranstaltung. Artistisch schraubten sie ihre Saltos in schwindelerregende Höhen.

Nachdem sich der tosende Applaus gelegt hatte, ergriff Realschulkonrektor Helmut Hokenmaier das Wort. Nach einer kurzen Begrüßung der Gäste ließ er die letzten 13 Jahre, die er schulisch Seite an Seite mit Frau Hügle erlebt hatte, Revue passieren. Sichtlich gerührt brachte er zum Ausdruck, dass nicht nur fachlich sondern vor allem auch menschlich die Chemie gestimmt hatte. So ist es nicht verwunderlich, dass Herr Hokenmaier, nach seinen Wünschen gefragt, eine Weiterarbeit Frau Hügles bevorzugt hätte.

Die stellvertretende Schulamtsdirektorin des staatlichen Schulamtes Ludwigsburg Anita Kermisch umriss die Eckpfeiler in Frau Hügles schulischer Biographie. Nach dem Lehramtsstudium in Freiburg leistete Frau Hügle ihr Referendariat in Offenburg. In einer Zeit, die jungen Realschullehrern wenig Stellen bot, wechselte sie vom Badischen ins Schwäbische und trat eine Stelle an der Realschule in Bönnigheim an. Mit besonderem Engagement trieb sie die Etablierung einer praxisorientierten Berufsvorbereitung der Schüler voran. Bis heute, erkennbar im Berufsorientierungsmarkt der Realschule in der Glemsaue, kann dies als ein Herzstück ihrer Arbeit gesehen werden. 

Im Jahr 1998 wechselte Frau Hügle als Konrektorin zur Anne-Frank-Realschule nach Marbach am Neckar. Sechs Jahre später zog es sie dann nach Ditzingen. Im Schuljahr 2005/2006 übernahm sie die Schulleitung der Realschule in der Glemsaue. 

Sichtlich angetan von mehreren Schulhausbesuchen, verwies Frau Kermisch auf Frau Hügles besonderen Sinn für Ästhetik. Auch hier zeigt sich dem Betrachter der Einsatz der Realschulrektorin in den letzten Jahren. Nach Übergabe der Dankesurkunde des Landes Baden-Württemberg überraschte und bezauberte Frau Kermisch die Gäste mit einem spontanen Klaviervortrag. „Somewhere over the rainbow“ weckte ein Stück Fernweh in allen Zuhörern.

Stellvertretend für den Oberbürgermeister Michael Makurath dankte Bürgermeister Ulrich Bahmer Heiderose Hügle für ihren Einsatz für die Realschule in der Glemsaue. In einem kurzen Rückblick schilderte er die großen Herausforderungen, die die Realschule durch das Hochwasser des Jahres 2010 zu meistern hatte. Neben der Homepage der Schule, ihres musikalischen Profils und dem bereits erwähnten Berufsinformationsmarkt ließ er es sich nicht nehmen, Frau Hügles Empathie gegenüber allen am Schulleben Beteiligten zu betonen. 

Augenzwinkernd machte Herr Bahmer Frau Hügle neben der „Ditzinger Tüte“ ein weiteres Geschenk. Mit Schleife versehen ging ihr langjähriger Bürostuhl in ihren Besitz über. Lachend dankte Frau Hügle.

Natürlich ist solch ein Tag an der Realschule ohne die Big Band undenkbar. Lässiger Rock von Journey und der größte Hit des King of Pop sorgten zwischendurch für Stimmung.

Dekan Alexander König dankte im Namen der beiden Kirchen Frau Hügle für die glänzende Zusammenarbeit der letzten Jahre. Abschließend erinnerte er daran, dass „ein Ruhestand gelebt werden will“. 

Vom Ende einer Ära war die Rede als Dr. Felix Stadtfeld das Wort ergriff. Weiterhin hob er die vielfältigen kulturellen Angebote der Realschule hervor. Ob Bläserklasse oder Theaterprofil, auch die Schönen Künste haben ihren Platz an der Schule. Nach besten Wünschen für den weiteren Lebensabschnitt überreichte Dr. Felix Stadtfeld eine schwäbische Schatzkiste, gefüllt mit allerlei Leckereien der Region.

Tilo Graf, Vorsitzender des Elternbeirates und Sabine Roth, Vorsitzende des Fördervereins der Realschule dankten Frau Hügle für den stets offenen und klaren Umgang miteinander. Auch ihr großer Einsatz für Schüler wurde noch einmal erwähnt.

Nachdem „The singing 5“ Leonard Cohen unsterblichen Klassiker „Hallelujah“  a capella gesungen hatten, setzte Frau Hügle sichtlich ergriffen zu ihrer Abschiedsrede an. Sie dankte den Festrednern für ihre Worte und beglückwünschte Frau Kermisch zu ihrem Talent am Klavier. 

Neben sonnigen sparte sie auch die Schattenseiten der letzten 13 Jahre nicht aus. Authentisch schilderte sie einen teils steinigen Beginn, beglückende Erlebnisse und Anteilnahme am Glück, aber auch am manchmal harten Los einzelner Schüler. Als größtes Geschenk bezeichnete sie jedoch den Mann, auf dessen Integrität und Loyalität in diesen Jahren immer Verlass war – Helmut Hokenmaier.

Frau Hügle ließ es sich am Ende ihrer Rede nicht nehmen, einen flammenden Appell für die Realschule zu halten. Das Wohl des Schülers und nicht blinde Ideologie sollten Antrieb der Bildungspolitik sein.  

Ein kurzweiliger Gedichtvortrag seitens des Lehrerkollegiums rundete den offiziellen Teil der Veranstaltung ab. Ein großartiges Buffet sowie eine Sekt- und Kaffeebar luden zum weiteren Verweilen ein. 

Die Realschule in der Glemsaue bedankt sich bei Realschulrektorin Heiderose Hügle für 13 Jahre unermüdlichen Einsatz und wünscht für das Abenteuer Ruhestand alles erdenklich Gute.

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